Bassoon_Fagott_Basson!
Concertos arranged by N. Tarkmann
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Besprechung: 23.03.18 |
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Hanno Dönneweg, Solofagottist des aus dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg hervorgegangenen SWR Symphonieorchesters, hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinem Instrument ein umfangreiches und attraktives Repertoire auf der Basis von Transkriptionen bereit zu stellen. Wie bei der zwei Jahre zurückliegenden Veröffentlichung bassoon FAGOTT! Basson“ zeichnet Andreas N. Tarkmann für die Arrangements verantwortlich; mit von der Partie ist auch wieder das RSO Stuttgart des SWR unter der Leitung von Gregor Bühl.
Legte Hanno Dönneweg vor zwei Jahren Werke von deutschen Komponisten vor, so beinhaltet nun BASSOON_FAGOTT_BASSON! Vol.2“ französisches Repertoire der letzten 150 Jahre. Neben Transkriptionen von Werken Camille Saint-Saëns‘, Gabriel Faurés und Gabriel Piernés stehen zwei Originalwerke: das Konzert für Fagott, Harfe, Klavier und Streichorchester von André Jolivet (1905-1974) und das Concertino für Fagott und Orchester von Marcel Bitsch (1921-2011). Zwei höchst anspruchsvolle Werke, durchzogen von herrlichen gesanglichen Passagen und mitreißender Virtuosität sowie von Jazz- und Filmmusik-Anklängen; zwei Werke, die, mehr noch als die Transkriptionen, von der einnehmenden Kunst Hanno Dönnewegs zeugen, die ich bei der vorangegangenen, oben erwähnten Veröffentlichung mit folgenden Worten versucht habe, einzufangen – und dem ich auch nichts hinzuzufügen habe: Sein geschmackvoll phrasiertes und artikulatorisch ausgefuchstes, sein alles in allem untadeliges Spiel durchzieht ein nie abreißender pulsierender Strom, der brillante Virtuosität mit anmutiger Gesanglichkeit und großer Ausdruckskraft verbindet.“ Einzig seine dynamische Gestaltung hätte ich mir facettenreicher gewünscht; das gilt auch für Dönnewegs Wiedergabe der klangsinnlichen, verträumten, aber auch anmutig verspielten Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168 Camille Saint-Saens‘ und der Élegie für Violoncello und Orchester c-Moll op. 24 von Gabriel Fauré.
Das gesamte Programm präsentiert das Fagott mit all seinen Farben und technischen Möglichkeiten; außerdem sind Andreas N. Tarkmann raffinierte Orchestrierungen gelungen, die transparenter und atmosphärisch dichter kaum sein könnten. Dass sich alle hier eingespielten Stücke trotz unterschiedlicher Charakteristiken atmosphärisch aber doch sehr ähneln, empfinde ich als einen Schwachpunkt dieser Produktion. Ebenso das Spiel des RSO Stuttgart des SWR. Zwar agiert es etwas frischer und akzentuierter als auf Vol.1, vor allem in den zwei Originalwerken und in dem Solo de Concert für Fagott und Klavier d-Moll op. 35 Gabriel Piernés. Trotzdem habe ich den Eindruck, als gefiele sich das Orchester in der Rolle des in erster Linie unaufdringlichen und recht verhalten zu Werke gehenden Begleiters. Der erlesenen Tonformung und bewundernswerten agilen Wendigkeit Hanno Dönnewegs nur“ ohrenschmeichelnde Klangsinnlichkeit und Geschmeidigkeit an die Seite zu stellen, ist mir einfach zu wenig.
Christof Jetzschke [23.03.2018]
Ein Interview mit Hanno Dönneweg beim SWR
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